Was macht das Deutsche MEP?

Willkommen auf der Webseite des Vereins "Modell Europa Parlament Deutschland e.V." (MEP.de). Das MEP.de  ist eine Simulation des Europäischen Parlaments für Schulgruppen der zehnten und elften Klassen aus Deutschland.
Das MEP Deutschland arbeitet mit dem "Model European Parliament –Europe " (www.mepeurope.eu ) mit Sitz in Madrid, dem "MEP Baltic Sea Region" (www.mepbsr.org )  in Kopenhagen sowie dem MEP Western Europe (www.wemep.eu) in Den Haag zusammen.  Der Verein gehört somit  zu einem EU-weiten Netz von nationalen "Model European Parliament" Organisationen. Es  ist als gemeinnützig anerkannt und wird von staatlicher und privater Seite gefördert und finanziert.

Was passiert beim MEP?

Seit dem Jahr 2000 führt der Verein einmal pro Jahr eine Parlamentssimulation - das "MEP.de" - in Berlin durch, an der sich im Regelfall je acht Schüler und Schülerinnen aus jeweils einer Schule aus jedem Bundesland beteiligen. Welche Schulen im Bundesgebiet momentan am MEP teilnehmen, erfahren Sie auf der Seite "Teilnehmende Schulen". In den vergangenen Jahren wurden außerdem einige Gastdelegationen von Schülern aus anderen europäischen Ländern eingeladen.
Die Schülerdelegationen jeder Schule vertreten jeweils einen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union und bringen die Positionen des ihnen zugelosten Landes in den verschiedenen Ausschüssen ein. Die tatsächlichen Interessen eines Landes sind zwar durchaus wichtig, dennoch legt das MEP größeren Wert auf die eigene politische Meinungsentwicklung der Teilnehmer. Aus diesem Grund gibt es beim MEP auch keine Parteienlandschaft, wie im tatsächlichen Europäischen Parlament. Niemand hat eine Position zu vertreten, die sich mit der individuellen Meinung nicht vereinbaren lässt - dennoch geht es beim MEP um Standpunktabwägungen und Kompromissfindung.
Wie in der "echten" Politik wird beim MEP Wert auf gewisse Formalien gelegt: Anzug und Krawatte sind Pflicht, statt dem "Du" wird sich in offiziellen Diskussionen gesiezt und man bedankt sich beim Präsidium  für die Vergabe des Rederechts. So entsteht schnell das Gefühl, in der wirklichen Politik zu agieren.
Nach der nationalen MEP-Konferenz in Berlin werden aus der Mitte der Teilnehmer 20 Delegierte nominiert, die sich besonders hervorgetan haben und die daher an einer der halbjährlich stattfindenden internationalen MEP-Sitzungen teilnehmen dürfen. Weitere Jugendliche nehmen zudem halbjährig an dem MEP BSR sowie jährlich am WEMEP teil. Für einige erfolgreiche Schüler bietet sich später außerdem die Möglichkeit, das Amt eines Ausschussvorsitzenden oder auch des Präsidenten bei einer Simulation zu übernehmen.

Wie läuft eine MEP-Konferenz ab?

Die Sitzungswoche des MEP beginnt nach der Anreise und Unterbringung der Teilnehmer und betreuenden Lehrer mit einigen Aufwärmspielen und Teambuilding-Aktivitäten, um das "Eis zu brechen". Hier treffen die Schüler, die gemeinsam ein einem Ausschuss sitzen werden, das erste Mal aufeinander.
Am zweiten Tag stellen sich die einzelnen Delegationen während der Eröffnungsversammlung vor. Diese Sitzung findet  in der Regel im Bundespresseamt statt.  Anschließend verkündet das Präsidium den offiziellen Beginn der Konferenz.
Während der nächsten Tage beraten die Delegierten in Ihren Ausschüssen über verschiedenste Themen von Armut und Bildung bis hin zu Energiepolitik oder Terrorismus. Ziel der Ausschusssitzungen ist die Erstellung einer Resolution. Geleitet werden die Debatten von Ausschussvorsitzenden und -assistenten, Schülern, die bereits zuvor erfolgreich am MEP teilgenommen haben. Einige Schüler arbeiten statt in einem Ausschuss in einer Pressegruppe, die aktuelle Berichte über die Entwicklungen während des MEPs schreibt.
Zum Ende der Sitzungswoche findet eine große Plenarsitzung - traditionsgemäß im Deutschen Bundesrat - statt, während der alle Ausschüsse ihre Resolutionen vorstellen, Fragen beantworten und sie gegen Kritik verteidigen müssen. Es werden Reden gehalten und offene Diskussionen geführt. Am Ende stimmen alle Delegierten ab, ob eine Resolution angenommen oder abgelehnt werden soll.
Mit einer feierlichen Abschlusszeremonie und großer Abschiedsparty klingt das MEP aus bevor "Delegierte" wieder zu "Schülern" werden.

Das MEP als Teil des Strukturierten Dialogs auf EU-Ebene

 

Das MEP-Deutschland wird seit einigen Jahren vom EU-Programm „Erasmus plus« gefördert. Ziel des Programms ist es, jungen Leuten die Möglichkeit zu geben, Europa hautnah zu erleben und mitzugestalten. Das MEP wird dabei in der Unteraktion »Strukturierter Dialog« gefördert. Dabei geht es darum, dem Dialog zwischen Jugendlichen und politischen Entscheidungsträgern eine Ordnung zu geben, so dass das, was junge Menschen beizutragen haben, bei Erwachsenen in Institutionen, Politik und Verwaltung Gehör findet und bei der Politikgestaltung ernsthaft berücksichtigt wird.

 

 

 

Junge Menschen sollen als politische Akteure und Experten in eigener Sache ernst genommen  und aktiv in die Politikgestaltung einbezogen werden. So sollen politische Prozesse »geerdet« und besser mit der Lebenswelt von Jugendlichen verknüpft werden.

 

 

 

In jedem Jahr gibt es ein spezielles Schwerpunktthema. 2017/2018 war dies „Die Zukunft der EU-Jugendpolitik“. Wir haben uns dazu speziell dem Thema „Beteiligung Jugendlicher“ angenommen. Dazu gab es zusätzlich  Abstimmungen und Konsultationen unter dem Motto "Du-Europa-Wir", an denen wir uns ebenso beteiligt haben. Ende Mai 2018 werden die EU-Jugendminister*innen ein offizielles Ratsdokument mit Empfehlungen für die EU-Mitgliedstaaten und die EU-Kommission verabschiedet, das viele der im Strukturierten Dialog entwickelten Vorschläge aufgreift.  

 

Denn mit unserer Resolution zum Problemkreis  „Beteiligung Jugendlicher“ haben wir einen konstruktiven Teil zum Dialogprozess in Europa beigetragen.

 

In den kommenden Monaten gibt es für Euch zahlreiche Möglichkeiten, Euch in den Meinungsbildungsprozess einzuschalten. Also bleibt dran und schaut auch über den MEP Tellerrand. Es gibt viel in Europa zu entdecken. 

 

 

 

(www.dbjr.de/artikel/ergebnisse-du-europa-wir)

Ein wenig Geschichte

Zwei Bonner Schulen beteiligten sich seit l993 an den internationalen Sitzungswochen des MEP.int. Im April 1999 fand dann mit grossem Erfolg ein solches europäisches Schülerparlament in Bonn statt. Dort nahmen erstmals neben den 15 EU-Delegationen auch jeweils fünf Delegierte aus fünf östlichen Beitrittsländern teil.